Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschrechte geht an Asli Erdogan

Die internationale Jury des Bruno Kreisky Preises für Verdienste um die Menschenrechte hat den Bruno Kreisky Menschenrechts-Preis einstimmig an die türkische Autorin Aslı Erdoğan für ihre herausragenden Verdienste um die Sicherung der Menschenrechte verliehen. Der Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte wurde nach dem verstorbenen Bundeskanzler Österreichs Bruno Kreisky benannt und ist der älteste renommierte Menschenrechtspreis in Österreich (http://www.kreisky.org/human.rights/index.htm).

Zeit Ihres Lebens hat sich Frau, die Aslı Erdoğan als Physikern am CERN in Genf geforscht hat und von 2012 bis 2013 als „writer in exile“ Gast im Internationalen Haus der Autorinnen und Autoren Graz gewesen war, aktiv und vorbehaltslos für die Durchsetzung der Menschenrechte eingesetzt.

Als Maßstab der Orientierung dienen der engagierten Menschenrechtsaktivistin Erdogan in allen Ihren Veröffentlichungen insbesondere die Erscheinungsformen von Leid und Ungerechtigkeit, denen sie immer wieder nachspürt.

Derzeit wird Frau Aslı Erdoğan in der Türkei gerichtlich verfolgt. Sie wurde wegen vier verschiedener Verbrechen angeklagt, u. a. wegen ihrer Kolumne und Mitgliedschaft in einem Beirat in einer kurdischen Zeitung. Sie wurde aufgrund der Anschuldigung der Zerstörung der Einheit und der Integrität des Staates und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation verhaftet. Sie wurde gegen Kaution am 29. Dezember 2016 freigelassen, aber es ist ihr verboten, ins Ausland zu reisen. Der nächste Prozesstermin ist der 14. März.

Der Bruno Kreisky Menschenrechtspreis an die Schriftstellerin Aslı Erdoğan ist auch ein Zeichen gegen massive Einschränkungen von Menschenrechten.