Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Gebre Bogaletch (Äthiopien)

Die äthiopische Menschenrechtsaktivistin Dr.in Bogaletch Gebre studierte ab 1975 als Fulbright-Stipendiatin Parasitologie und öffentliches Gesundheitswesen in den USA. Bereits in dieser Zeit gründete sie die Organisation Parent International Ethiopia-Development through Education. Nach ihrer Rückkehr nach Äthiopien 1997 rief sie gemeinsam mit ihrer Schwester Fikrete Kembatti Mentti Gezzimma-Tope (KMG) ins Leben. Das Engagement der Einrichtung ist vor allem Frauen und Randgruppen in ländlichen Gebieten Äthiopiens gewidmet und umfasst die Bekämpfung weiblicher Genitalverstümmelung, von Kinderheirat und häuslicher Gewalt. Darüber hinaus werden interdisziplinäre Frauengesundheits- und Bildungsprogramme entwickelt, Projekte zur Eindämmung von HIV und AIDS umgesetzt und ökologische Initiativen veranlasst. 1,5 Millionen Menschen profitieren direkt von der Arbeit der KMG. Der große Erfolg zeigt sich in der Reduktion weiblicher Genitalverstümmelung um 97% innerhalb von 10 Jahren im Wirkungsbereich der Organisation und im Rückgang der HIV-Infektionen. Frau Bogaletch Gebre wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem King Bedouin Foundation African Development Prize 2013 mit dem Jonathan Mann Award des Global Health Council 2007 und dem North-South Prize des Europarats 2005.