Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Abbas Amir Entezam (Iran)

Hausarrest

Abbas Amir Entezam wurde 1933 in Teheran geboren. Seinen Kontakt zur amerikanischen Botschaft hatte er im Alter von 22 Jahren begonnen, als er sich für die Nationale Befreiungsbewegung engagiert hatte. Nach seinem Studium in Frankreich und den USA kehrte er in den Iran zurück, um sich um seine kranke Mutter zu kümmern. Aufgrund seiner früheren politischen Aktivitäten wurde es ihm verboten, den Iran zu verlassen. Im Jahre 1969 wurde Entezam Deputy Prime Minister. Ihm wurde die Beziehung zwischen der neuen Regierung und den USA anvertraut. Wenig später wurde er Botschafter in Schweden. Nach dem Sturz der Schah und der Einnahme der amerikanischen Botschaft wurden Dokumente publik, die Beziehungen zwischen Entezam und den Amerikanern nachweisbar machten. Die Benutzung des Wortes „Lieber“ als Anrede in einem Brief an Entezam genügt, um ihn des Landesverrates anzuklagen. Ohne ordentliches Gerichtsverfahren wurde er der Mitgliedschaft im iranischen Geheimdienst und der Veruntreuung amerikanischer Kontakte beschuldigt, angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Seit damals kämpft Entezam für ein ordentliches Gerichtsverfahren. Die Zeit im Gefängnis hat körperliche und psychische Spuren hinterlassen. Trotz seiner schweren Erkrankung wurde monatelang kein Arzt zu ihm vorgelassen.

Nach seiner Entlassung im November 1999 schilderte er in Interviews die Gräuel, die jeden Tag im Evin-Gefängnis stattgefunden haben. Daraufhin wurde er wegen der Diffamierung des Gefängnis Direktors Assadullah Lajevardi erneut inhaftiert, auch dieses Mal ohne Gerichtsverhandlung. Zur Zeit ist er immer noch inhaftiert, und erhofft sich weiterhin einen fairen Prozess. (Abbas Amir-Entezam, Evin Prison, Feb 27, 1999).

http://www.entezam.org