Die 9. Bruno Kreisky Preise für Menschenrechte wurden am 22. Januar 1997 im Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog verliehen. Vier internationale Preise wurden dem iranischen Oppositionspolitiker Abbas Amir Entezam, der Bürgerrechtlerin Emily Lau aus Hongkong, dem israelischen Friedens- und Bürgerrechtsaktivisten Uri Avnery und dem kroatischen Journalisten und Bürgerrechtler Ivan Zvonimir Cicak verliehen.
Abbas Amir Entezam konnte auf Grund seiner Inhaftierung durch das Regime im Iran nicht an der Preisverleihung teilnehmen. 1979 verhaftet, blieb Entezam mit einer Unterbrechung von einigen Monaten bis 2005 in Haft.
Mit Uri Avnery wurde einer der konsequentesten Verfechter von Frieden und einem gerechten Ausgleich mit den Palästinensern in Israel geehrt. Uri Avnery ist Gründer der Bewegung Gush Shalom. Der Publizist und langjährige Knesset-Abgeordnete vertritt seit 1948 die Idee des israelisch-palästinensischen Friedens und der Koexistenz zweier Staaten: des Staates Israel und des Staates Palästina, mit Jerusalem als gemeinsamer Hauptstadt. Uri Averny sorgte für eine Weltsensation, als er mitten im Libanonkrieg (1982) die Front überquerte und sich als erster Israeli mit Yasser Arafat traf. Er stellte schon 1974 die ersten geheimen Kontakte mit der PLO-Führung her.
Der österreichische Schauspieler und Humanist Otto Tausig wurde für seine humanitären Projekte für Kinder in der Dritten Welt ausgezeichnet. Willi Resetarits, österreichischer Künstler, wurde für seinen Kampf gegen Xenophobie geehrt. Einen weiteren Preis erhielt das Österreichische Netzwerk gegen Armut. Bundeskanzler Franz Vranitzky hielt die Laudatio auf die PreisträgerInnen.