Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Amal Fathy (Ägypten)

Amal Fathy ist Mitglied der ägyptischen Kommission für Rechte und Freiheiten (ECRF), einer zivilgesellschaftlichen Organisation, die Folter, Verschleppungen und außergerichtliche Tötungen in Ägypten dokumentiert. Im Mai 2018 veröffentlichte sie auf ihrer Facebook-Seite ein Video, in dem sie die sexuelle Belästigung, der sie an diesem Tag ausgesetzt war, und den passiven Umgang der Regierung mit derartigen Vorfällen, sowie die sich verschlechternden Lebensbedingungen und die schlechte Menschenrechtssituation in Ägypten anprangerte. In der Folge wurde sie verhaftet und für acht Monate in Untersuchungshaft gehalten und verhört. Im Zusammenhang mit ihrem Video wurden ihr die „Verbreitung falscher Tatsachen zur Störung der nationalen Sicherheit“ und die Veröffentlichung eines „unanständigen Videos“ vorgeworfen. Vor Gericht verteidigte Amal Fathy die in ihrem Video getroffenen Aussagen als wahrheitsgetreu und argumentierte, dass sexuelle Belästigung in Ägypten weit verbreitet ist. Am 30. Dezember 2018, drei Tage nach ihrer bedingten Freilassung wurde eine zweijährige Gefängnisstrafe gegen Amal Fathy verhängt. Sie ist derzeit der Gefahr ausgesetzt jederzeit wieder verhaftet zu werden um die Haftstrafe gegen sie zu vollstrecken. Die Auszeichnung für Amal Fathy wurde von ihrem Ehemann Mohamed Lotfy in Vertretung entgegengenommen.