Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Flüchtlingshilfe Poysdorf (Maria Loley) (Österreich)

Flüchtlingshilfe Poysdorf ist eine nichtstaatliche Organisation, die von Maria Loley gegründet wurde, um Flüchtlinge in verschiedenen Krisensituationen zu unterstützen. Maria Loleys Vater hatte während der Nazizeit Arbeitsverbot. Ihre persönliche Erfahrung mit Verfolgung und Armut, sowie die Begegnung mit Flüchtlingen, die nach Poysdorf kamen, brachten sie zur Überzeugung, dass diese Menschen Hilfe brauchten.

Sie begann mit 50 Freiwilligen, zum Zeitpunkt der Bruno Kreisky Preisverleihung im Jahre 1995 waren es schon 70. In einem Brief an die Bruno Kreisky Stiftung schrieb sie, sie wären „keine funktionierende Flüchtlingsmaschinerie, sondern Menschen, die Mitmenschlichkeit zu geben versuchen.“ Ursprünglich setzte sie sich für die Südmährer Minderheit in Poysdorf ein, doch half sie auch anderen Flüchtlingsgruppen als neue Krisen auftraten. Die Flüchtlingshilfe Poysdorf half auch vertriebenen polnischen Jungendlichen und bosnischen Flüchtlingen aus dem Jugoslawien-Krieg. Am 22 September 1994 erhielt die Organisation den UNHCR-Preis der UNO.

Zur Zeit der Preisverleihung des Bruno Kreisky Preises, integrierte die Flüchtlingshilfe Poysdorf ungefähr 580 Flüchtlinge in Poysdorf und der Umgebung, die nur 5.500 Einwohner ausweist. Sie gründete eine große Organisation, „Bewegung Mitmensch, “und war auch im Alter stets aktiv und kümmerte sich um die Flüchtlinge von Poysdorf sowie um eine andere Organisation „Hilfe für Menschen in Not“, die außerhalb von Wien tätig ist. Ab 2003 wohnte sie in Niederösterreich. Sie verstab am 4. Februar 2016 und wurde am Stadtfriedhof in Poysdorf begraben.