Leyla Zana, die berühmte türkisch-kurdische Politikerin, ist in einem kleinen Dorf nicht weit von Istanbul aufgewachsen. Als sie vierzehn war, wurde sie von ihrem Vater mit Mehdi Zana zwangsverheiratet. Mehdi zog dann nach Diyarbakir, der Hauptstadt Kurdistans um, wo er Bürgermeister war. Er setzte sich aktiv für die Menschenrechte der Kurden ein. 1980 wurde Mehdi wegen Teilnahme an einem Militärputsch verhaftet. Zu dieser Zeit musste Leyla Zana sich allein um ihre zwei Kinder kümmern. Sie selbst holte die Schulbildung nach, die sie, weil sie kein Junge war, als Kind nicht erhalten hatte. Sie erlernte die türkische Sprache und wurde zu Sprecherin für Frauen, deren Männer von der Regierung verhaftet worden waren.
So wurde sie bekannt und im März 1989 als erste kurdische Abgeordnete ins Parlament von Ankara gewählt. Am Ende ihrer Dankesrede sagte sie auf kurdisch, dass sie diesen Eid auf die Brüderlichkeit des türkischen und kurdischen Volk leisten würde. In der Türkei war es damals verboten, in der Öffentlichkeit kurdisch zu sprechen, und so entfachte ihre Rede einen Proteststurm. Die Türkische Regierung hielt sie für eine gefährliche Bedrohung und im Jahre 1994 wurde sie im selben Gefängnis, in dem sich bereits ihr Mann befand, inhaftiert. Heute kämpft Leyla Zana immer noch für die Menschenrechte der Kurden in der Türkei. Wegen ihres politisches Engagement für die Kurden hat sie mehrere Jahre im Gefängnis verbracht. Am 8. April 2010 wurde Zana zur drei Jahren Haft wegen Verbreitung von Terrorpropaganda verurteilt. Namentlich lobte sie den PKKChef Abdullah Öcalan, weil er für die Rechte der Kurden kämpft. (http://humanrightshouse.org/Articles/13987.html).