Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Sumaya Farhat-Naser (Palästina)

Sumaya Farhat-Naser wurde im Gründungsjahr des Staates Israel (1948) geboren. Sie wuchs als Tochter eines armen palästinensischen Bauern im Westjordanland auf. Nach ihrem Biologie-Studium in Deutschland wurde sie Professorin der Biologie an der palästinensischen Universität Birseit. Für ihren langjährigen Einsatz für die Annäherung zwischen Palästinensern und Israelis erhielt sie den Bruno Kreisky Preis in Jahre 1995. Sie dachte, dass „der gemeinsame Weg von Israelis und Palästinensern nur über ein emphatisches Verstehen der jeweiligen Traumata möglich sein kann.“ („Die Presse“ 23.9.1995) Farhat-Naser fügte außerdem hinzu, dass sie die Gründe für den Zionismus verstehen könne.

Vor allem konzentrierte sie sich auf den Dialog zwischen israelischen und palästinensischen Frauen. Am internationalen Weltgebetstag der Frauen 1993 finanzierte sie eine Institution, die Seminare über Familienplanung und Gesundheitsfragen abhalten sollte. Sie lukrierte auch 200.000 Schilling für die Eröffnung einer Bäckerei, deren Einnahmen dieser Institution zugute kommen sollte (“Panorama” 25.9.1995).

Bei ihren Unternehmungen stieß Farhat-Naser auf vehemente Gegnerschaft von allen Seiten. Die Terrororganisation Hamas hielt sie für eine gefährliche Radikale. Trotzdem setzte sie ihren Kampf für Frieden in Geheimgesprächen mit israelischen Friedensaktivisten fort. Als sie ihre Plattform aufgrund ihrer Nicht-Parteizugehörigkeit verlor, wandte sie sich an Europa, um Unterstutzung für Ihr Anliegen zu erhalten. In den Jahren nach der Preisverleihung 1995 arbeitete sie weiter für den Frieden in Israel. Von 1997 bis 2001 war sie die Leiterin des „Jerusalem Center for Women“ (http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/texte/sumaya_farhat_naser.htm). Im Jahre 2008 publizierte Farhat-Naser ihr Tagebuch vom Mai 2006 bis Juni 2007, um die täglichen Kämpfe zwischen Palästinisern und Israelis darzustellen.

http://lenos.ch/events.html