Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Österreichisches Kuratorium für Flüchtlingshilfe (Österreich)

Eine humane und liberale Flüchtlingspolitik ist auf Dauer nur so lange möglich, solange diese von einem beachtlichen, qualifizierten Teil der Bevölkerung mitgetragen wird. Diese und andere Überlegungen führten 1980 zur Gründung des Österreichischen Kuratoriums für Flüchtlingshilfe durch Innenminister Erwin Lanc.
Es wurde auf eine breite Basis gestellt, um möglichst viele österreichische Einrichtungen, die sich zu den Menschenrechten bekennen, zur Unterstützung und Mitarbeit zu gewinnen. Hauptträger des Kuratoriums sind zur Gründungszeit die österreichischen Sozialpartner: der Österreichische Gewerkschaftsbund, die Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, der Österreichische Arbeiterkammertag, die österreichische Industriellenvereinigung, Mitglieder sind das österreichische Rote Kreuz, die österreichische Caritas, die Volkshilfe, aber auch internationale Organisationen, wie Amnesty International, das Intergovernmental Committee for Migration und weitere.
Zu den Hauptanliegen des Kuratoriums gehören Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung, um ein besseres Klima für Flüchtlinge in Österreich zu schaffen.
Ganz im Sinne dieses Auftrages wurde 1985 der Tag des Flüchtlings festgelegt, der es zum Ziel hatte, die Flüchtlingsfrage kontinuierlich einer möglichst breiten Öffentlichkeit vorzulegen, um durch objektive Information sowie Aufklärung Vorurteile ab- und ein besseres Verständnis für Menschen in Not aufzubauen.
Neben der Öffentlichkeitsarbeit bildet die aktive Hilfe für Flüchtlinge, die in Österreich integriert werden sollen, einen weiteren Schwerpunkt des Österreichischen Kuratoriums für Flüchtlingshilfe. In den 1980er Jahren fördert das Kuratorium auch Kurse der Sprach- und Berufsausbildung, die die Integration für viele Flüchtlinge wesentlich erleichtert hat.
Das Kuratorium will Flüchtlingsaufnahme und Hilfe nicht nur als einen Akt der Humanität betrachtet wissen, sondern viel mehr als den Dankeserweis einer Gesellschaft, der ein „gütiges Geschick“ ermöglichte,- was durchaus nicht als selbstverständlich angesehen werden kann, -nicht anderswo um Asyl bitten zu müssen.
Seit dem Ende der 1980er Jahren ist die Arbeit des Österreichischen Kuratoriums für Flüchtlingshilfe in den Hintergrund gerückt bzw. wurde durch die Arbeit von staatlichen Institutionen, wie dem Österreichischen Integrationsfonds ersetzt.