Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Von Tag zu Tag

Freitag
20. Mai 2011
14:05
„Über den Umgang mit Trauma-Opfern“. Gast: Klaus Ottomeyer. Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
Zu Gast bei Rainer Rosenberg ist Klaus Ottomeyer, Professor für Sozialpsychologie in Klagenfurt und Vorstand des unabhängigen Forschungs- und Beratungszentrums für Trauma-Opfer „Aspis“.

Er nimmt für Aspis am Abend im Wiener Musikverein – gemeinsam mit vier weiteren Preisträgern – den Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte entgegen.

Im Umgang mit traumatisierten Menschen, sagt der Sozialpsychologe, messen wir mit zweierlei Maß: Opfer von Missbrauch und familiärer Gewalt, aber auch von Großereignissen wie Naturkatastrophen, werden in Europa professionell und umfassend therapeutisch unterstützt, sofern sie dies wollen.

Die oft schwer traumatisierten Flüchtlinge und politisch Verfolgten würden dagegen grob vernachlässigt, und nicht selten sogar erneut traumatisiert.

In einem neuen Buch formuliert Klaus Ottomeyer therapeutische und zwischenmenschliche Standards für den Umgang mit Traumatisierten, unabhängig von Ort und Art ihrer Traumatisierung.

http://oe1.orf.at/programm/275015

Kreisky-Preis für Barenboim und Opfer-Vereine

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Foto © APA

Drei Vereine, die sich der Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden widmen sowie der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim mit seinem West-Eastern Divan Orchestra werden heuer mit dem Bruno-Kreisky-Preis für die Verdienste um die Menschenrechte geehrt. Die weiteren Preisträger sind das psychosoziale Zentrum ESRA, der Verein ASPIS und der Verein HEMAYAT.

Die Preise werden am Freitag im Wiener Musikverein übergeben. Der weltweit bekannte Pianist und Dirigent Daniel Barenboim erhält den Bruno Kreisky Preis für sein Engagement um die Versöhnung im Nahost-Konflikt. Barenboim gründete deshalb gemeinsam mit dem in Palästina geborenen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra, bestehend aus jungen israelischen und arabischen Musikern.
Das psychosoziale Zentrum ESRA wird für die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung gewürdigt. Das Zentrum konnte in den vergangenen 17 Jahren traumatisierte Menschen beraten, begleiten und kostenlos behandeln.
ASPIS, eine unabhängige Einrichtung an der Universität Klagenfurt, hat sich ebenfalls psychotherapeutische und psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen, insbesondere für Folteropfer und Überlebende des Nazi-Terrors an die Fahnen geheftet.
Der Verein HEMAYAT, 1995 in Wien gegründet, hat sich als Zentrum für medizinische, psychologische und psychotherapeutische Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden etabliert. „Hemayat“ stammt aus dem arabischen Sprachraum und bedeutet „Betreuung“ und „Schutz“.

Der Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte wird in unregelmäßigen Abständen von einer Stiftung vergeben, die anlässlich des 65. Geburtstags des damaligen österreichischen Bundeskanzlers im Jahr 1976 ins Leben gerufen und mit 700.000 Euro dotiert wurde.

Quelle: APA
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2746418/kreisky-preis-fuer-barenboim-opfer-vereine.story

Daniel Barenboim erhält Kreisky-Preis

News vom Donnerstag, 19.05.2011

Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim wird mit dem Bruno-Kreisky-Preis für die Verdienste um die Menschenrechte geehrt. Barenboim erhält die Auszeichnung für sein Engagement um die Versöhnung im Nahost-Konflikt.

Gemeinsam mit dem in Palästina geborenen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete Barenboim das West-Eastern Divan Orchestra, bestehend aus jungen israelischen und arabischen Musikern. Barenboim selbst wurde 1942 in Buenos Aires, in einer vor den Pogromen im zaristischen Russland geflohenen jüdischen Familie geboren. Ferner werden drei Vereine geehrt, die sich der Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden widmen.

Der Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte wird in unregelmäßigen Abständen von einer Stiftung vergeben, die anlässlich des 65. Geburtstags des damaligen österreichischen Bundeskanzlers im Jahr 1976 ins Leben gerufen und mit 700.000 Euro dotiert wurde. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Nelson Mandela (Südafrika), Luiz Inacio Lula da Silva (Brasilien), der nigerianische Umweltaktivist Ken Saro-Wiwa sowie der israelische Publizist und Friedensaktivist Uri Avnery.

http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/news/154374/index.html

Kreisky-Preis für Barenboim und Opfer-Vereine

19. Mai 2011 | 08:20 | wien | |
http://www.salzburg.com/
SALZBURGER NACHRICHTEN

Drei Vereine, die sich der Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden widmen sowie der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim mit seinem West-Eastern Divan Orchestra werden heuer mit dem Bruno-Kreisky-Preis für die Verdienste um die Menschenrechte geehrt.
Die weiteren Preisträger sind das psychosoziale Zentrum ESRA, der Verein ASPIS und der Verein HEMAYAT.

Die Preise werden am Freitag im Wiener Musikverein übergeben. Der weltweit bekannte Pianist und Dirigent Daniel Barenboim erhält den Bruno Kreisky Preis für sein Engagement um die Versöhnung im Nahost-Konflikt. Barenboim gründete deshalb gemeinsam mit dem in Palästina geborenen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra, bestehend aus jungen israelischen und arabischen Musikern.
Das psychosoziale Zentrum ESRA wird für die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung gewürdigt. Das Zentrum konnte in den vergangenen 17 Jahren traumatisierte Menschen beraten, begleiten und kostenlos behandeln.
ASPIS, eine unabhängige Einrichtung an der Universität Klagenfurt, hat sich ebenfalls psychotherapeutische und psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen, insbesondere für Folteropfer und Überlebende des Nazi-Terrors an die Fahnen geheftet.
Der Verein HEMAYAT, 1995 in Wien gegründet, hat sich als Zentrum für medizinische, psychologische und psychotherapeutische Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden etabliert. „Hemayat“ stammt aus dem arabischen Sprachraum und bedeutet „Betreuung“ und „Schutz“.
Der Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte wird in unregelmäßigen Abständen von einer Stiftung vergeben, die anlässlich des 65. Geburtstags des damaligen österreichischen Bundeskanzlers im Jahr 1976 ins Leben gerufen und mit 700.000 Euro dotiert wurde.

© SN/SW

http://www.salzburg.com/nwas/?article=DMappe%2Fzdd8b*4wkjgpb8pdii*9c&img=&text=DText%2F-cx9n53%24-bn0r62hf23ksga&mode=&section=&channel=homepage&sort=%3Cp%3E

Im Gespräch

Donnerstag
19. Mai 2011
21:00
„Denn Sie töten den Geist nicht, Ihr Brüder und Schwestern“.
Dr. Barbara Preitler – „Hemayat“, eine der Preisträger/innen des Bruno-Kreisky-Menschenrechtspreises 2011 im Gespräch mit Michael Kerbler
Das Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende, Hemayat, erhält in diesem Jahr gemeinsam mit der Kärntner Flüchtlingshilfe-Organisation ASPIS, dem psychosozialen Zentrum ESRA sowie dem von Daniel Barenboim gegründeten West-Eastern Divan Orchestra den Bruno Kreisky Menschenrechtspreis . Übrigens: Das Wort „Hemayat“ stammt aus dem arabischen Sprachraum und bedeutet „Betreuung“ und „Schutz“.

Barbara Preitler

im Gespräch mit Michael Kerbler

Flüchtlinge in einem Polizeianhaltelager in Wien
Flüchtlinge in einem Polizeianhaltelager in Wien

Die Idee, einen „Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte“ zu stiften, entstand vor dem 65. Geburtstag des ehemaligen Bundeskanzlers. Damals verzichtete Bruno Kreisky auf Geschenke. Ein Grund für den damaligen Wiener Bürgermeister Leopold Gratz und den Präsidenten des ÖGB, Anton Benya, eine Stiftung und einen Menschenrechtspreis anzuregen, die den Namen Kreiskys tragen sollten.

Damals – Mitte der 1970er Jahre – standen vor allem Menschenrechtsverletzungen in den Diktaturen Mittel- und Südamerikas, die Unterdrückung der Bürger- und Freiheitsrechte in den kommunistischen Staaten sowie im Apartheid-System im südlichen Afrika im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Es überraschte daher nicht, dass sich unter den ersten Preisträgern sowohl prominente Persönlichkeiten wie auch Organisationen befanden, die sich für politische Gefangene und gegen politisch motivierte Verfolgung engagierten. Kardinal Raúl Silva Henríquez aus Chile, Issam Sartawi aus Palästina, Arie Lova Eliav aus Israel und der Erzbischof Miguel Obando y Bravo aus Nicaragua zählten neben Amnesty International und anderen zu den ersten Preisträgern.

Dass Bruno Kreisky sich für politisch Verfolgte einsetzte, wurzelt auch in seiner Biografie. Er wurde sowohl vom Dollfuß-Regime 1935 für 15 Monate als auch von den Nationalsozialisten 1938 weitere fünf Monate eingekerkert und schließlich in das Exil nach Schweden getrieben, von wo er erst 1951 zurückkehrte.

Unter den diesjährigen Preisträgern befinden sich Personen und Organisationen, die sich um die Betreuung von Flüchtlingen verdient gemacht haben. In seiner letzten Laudatio, die Bruno Kreisky 1986 den Preisträgern nur mehr schriftlich übermitteln konnte, heißt es an die Adresse der Unterdrücker gerichtet: „Wer ein relativ langes Leben hinter sich hat und viele Höhen und Tiefen durchmessen konnte, weiß, dass immer wieder der geknebelte Geist sich erhebt. Lassen sie mich schließen mit dem Wort der Verheißung, das viele von uns ein Leben lang beseelte: Denn Sie töten den Geist nicht, Ihr Brüder und Schwestern.“
 
http://oe1.orf.at/programm/274927

Aspis: Preis für Betreuung von Kriegsopfern

Der Kärntner Verein Aspis ist einer der Preisträger des mit insgesamt 700.000 Euro dotierten Bruno-Kreisky-Menschenrechtspreises.
Aspis hat sich auf die Hilfe für Folteropfer und traumatisierte Menschen spezialisiert.

Mehrere Vereine ausgezeichnet

Der Preis für Verdienste um die Menschenrechte wurde am Freitagabend im Wiener Musikverein an das „West Eastern Divan Orchestra“ vergeben. Das Orchester besteht aus jungen israelischen und arabischen Musikern und steht für ein Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsteile im Nahen Osten.
Neben Aspis erhielten auch das psychosoziale Zentrum Esra und der Verein Hemayat Auszeichnungen für die Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden.

Der Bruno-Kreisky-Preis

Der Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte wird in unregelmäßigen Abständen von einer Stiftung vergeben, die anlässlich des 65. Geburtstags des damaligen österreichischen Bundeskanzlers im Jahr 1976 ins Leben gerufen und mit 700.000 Euro dotiert wurde.

Der langjährige SPÖ-Chef und Regierungschef hat selbst unter Menschenrechtsverletzungen gelitten. Er war vom austrofaschistischen Regime im Jahr 1935 für 15 Monate und von den Nazis im Jahr 1938 für fünf Monate inhaftiert worden.
Zudem wurde er ins Exil nach Schweden getrieben, aus dem er erst 1951 zurückkehrte.

Aspis betreut Flüchtlinge aus Tschetschenien

Aspis, eine unabhängige Einrichtung an der Universität Klagenfurt, leistet psychotherapeutische und psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen. Insbesondere sind das heutige Folteropfer sowie Überlebende des Naziterrors. Aspis betreut in Kärnten vor allem Flüchtlinge aus Tschetschenien.

Man erhalte in Kärnten keinen Cent Subvention und werden nicht selten beschimpft, bedauerte Maria Lind von Aspis in ihrer Dankesrede: „Und heute werden wir genau für diese Arbeit ausgezeichnet – das macht uns stolz.“

kaernten.ORF.at; 16.6.10
In Kärnten gibt es immer mehr Asylwerber aus Tschetschenien, Vorfälle häufen sich. Der Verein ASPIS kümmert sich um viele Traumatisierte. Aggressionen kommen oft auch aus alten Traditionen und dem strengen Ehrenkodex.

Verein kümmert sich um Tschetschenen

http://kaernten.orf.at/stories/516905/, 20.06.2011