Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Martin Hochegger (Österreich/Tansania)

Martin Hochegger wurde vor allem von der in Lateinamerika entwickelten „Theologie der Befreiung“ und deren Konzept von der parteilichen Solidarität mit marginalisierten und unterdrückten Bevölkerungsgruppen beeinflusst. Diese sollte die Tätigkeit von Martin Hochegger als Religionspädagoge, als engagierter „Brigadista“ in Nicaragua, ebenso wie als Gründungsmitglied des „Grazer Büros für Frieden und Entwicklung“, langjähriger Obmann des Vereins ZEBRA, aber auch sein Engagement beim Aufbau einer Begleitschiene für traumatisierte Kriegsflüchtlinge, als Aufdecker der Misshandlungen von Kindern mit Behinderung in der steirischen Psychiatrie, als Reformer in Leitungsfunktion in einer Einrichtung für Kinder mit Behinderungen nach tiefgreifenden Traumatisierungen durch exzessive Gewalterfahrungen und sexuellen Missbrauch prägen. Martin Hochegger war zudem als ehrenamtlicher Unterstützer an dem Aufbau inklusiver Bildungsstrukturen im nationalen und internationalen Umfeld tätig. Derzeit widmet sich Martin Hochegger insbesondere der Unterbringung, sowie Bildung und Betreuung von Kindern mit Albinismus in inklusiv geführten Schulen in Tansania. In manchen Regionen Tansanias kommt es wie vor zu Tötungen oder grausamen Verletzungen, da der Verzehr von Körperteilen dieser Kinder als Glücksbringer beim Suchen von Gold und seltener Erde gilt.  

Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb (Bruno Kreisky Stiftung), Laudator Pater Wili Maningi aus Moshi (Tansania), Kreisky-Preisträger
Martin Hochegger sowie Univ.- Prof. Dr. Ewald Notowny (Kuratorium der Bruno Kreisky Stiftung) ©Thomas Peschat-http://www.tompesch.at