Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

1988 | 5. Verleihung

8. Juli 1988
Austria Center Vienna

Bruno Kreisky hatte bis zuletzt gehofft, an der Preisverleihung teilnehmen zu können. Dies war ihm jedoch auf Grund seiner bereits sehr angegriffenen Gesundheit unmöglich. In einem kurzen Grußwort schrieb Kreisky:

„Wer ein relativ langes Leben hinter sich hat und viele Höhen und Tiefen durchmessen konnte, weiß, dass immer wieder der geknebelte Geist sich erhebt. Lassen Sie mich schließen mit dem Wort der Verheißung, das viele von uns ein Leben lang beseelte: Denn Sie töten den Geist nicht, Ihr Brüder und Schwestern.“

Bruno Kreisky
Luftaufnahme des jüdisch- arabischen Dorfes und Friedensprojekts Neva Sha- lom/Wahat al-Salam..

Die 5. Preisverleihung 1988 im Austria Center Vienna, ehrte 18 PreisträgerInnen. Auf Vorschlag Bruno Kreiskys wurden der brasilianische Dominikanermönch Frei Betto, das israelisch-palästinensische Dorf Neve Shalom/Wahat al Salam, Latif Dori vom Committee for Israeli-Palestinian Dialogue founded by Israelis of Oriental Origin, das Komitee für soziale und medizinische Hilfe für Palästinenser und Claudia Vilanek für ihr karitatives Wirken in Indien und Österreich ausgezeichnet.

Weitere PreisträgerInnen waren die Internationale Helsinki Förderation, die Katholische Sozialakademie
Österreich, die Gesellschaft der Freunde des Chaim Sheba Medical Centers, die Gesellschaft für österreichisch-arabische Beziehungen, Greenpeace Österreich, sowie der Verein für die Geschichte der A beiterbewegung. Mit Anton Lubowski wurde ein prominenter namibischer Menschenrechtsanwalt und Unabhängigkeitsaktivist, mit Benazir Bhutto eine führende Oppositionspolitikerin Pakistans ausgezeichnet. Anton Lubowski fiel nur wenige Monate später kurz vor den Unabhängigkeitswahlen einem Mordanschlag zum Opfer.

PreisträgerInnen und Ehrengäste der Preis- verleihung 1988.

Benazir Bhutto wurde zweimal zur pakistanischen Premierministerin gewählt, 2007 wurde sie bei einem Attentat ermordet. Mit der Auszeichnung von Justitia et Pax, koreanische Kommission, wurde erneut auf die Unterdrückung der Menschenrechte in Südkorea aufmerksam gemacht.

Weitere PreisträgerInnen waren Bischof Leonidas Eduardo Proaño Villalba aus Ecuador, die guatemaltekische Menschenrechtsorganisation GAM, der nicaraguanische Literat und Politiker Sergio Ramírez Mercado und die Unidad Nacional de Trabajadores Salvadoreños (UNTS).