Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Justitia et Pax (Südkorea)

Das koreanische katholische Komitee für Gerechtigkeit und Frieden „Justitia et Pax“ wurde am 24. April 1970 gegründet. Im Jahr 1975 wurde „Justitia et Pax“ als ein Zusammenschluss von Ausschüssen der koreanischen Bischofskonferenz neu organisiert und ab diesem Zeitpunkt als eine offizielle Organisation der katholischen Kirche angesehen.

Am 5. Dezember 1982 wurde die zweite Woche des Advent von der Bischofskonferenz als Woche der Menschenrechte deklariert. Jedes Jahr hat Justitia et Pax Veranstaltungen zum Gedenken an diese Woche der Menschenrechte organisiert.

Die Organisation arbeitet eng mit Gruppen der Gemeinwesenarbeit zusammen, unter anderem mit der katholischen Bauernbewegung, der christlichen Arbeiterjugend und der städtischen Armenseelsorge. Justitia et Pax versucht, die Probleme zu lösen mit denen sich die Mitarbeiter der Gemeinwesenarbeit konfrontiert sehen. Aus diesem Grund arbeiten einige Mitglieder sowohl im Rahmen des „Gerechtigkeit und Frieden-Kommittees“, als auch in Gruppen der Gemeinwesenarbeit, um direkt aus dem Alltag informieren zu können.

Derzeit hat Justitia et Pax 28 Mitglieder, die eine Amtszeit von zwei Jahren haben. Die Mitglieder halten monatliche Treffen mit dem zuständigen Bischof ab, wobei Informationen ausgetauscht werden, über dringende Probleme diskutiert wird und Beschlüsse in Kraft gesetzt werden. Darüber hinaus hat die Organisation zwei Generalversammlungen jährlich.

Die Haupttätigkeit von Justitia et Pax war der rechtliche Beistand für politische Gefangene. In Korea wurden zahlreiche Menschen auf Grund ihrer Forderung nach Demokratie und Autonomie verhaftet und vor Gericht gestellt. Viele wurden gefoltert, sowie illegal in Haft behalten. Die Zahl der Gefangenen war besonders in den 1980er Jahren deutlich erhöht. Um die Freilassung dieser Gefangenen zu ermöglichen, versuchte Justitia et Pax die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen und verhandelte direkt mit den Behörden.