Ermordet, postum verliehen
Issam Sartwawi wurde 1935 in Akko, damals Palästina, heute Israel, geboren. Er hat in Bagdad, Irak und den USA Medizin studiert und wurde zum Kardiologen ausgebildet, bevor er 1967 seinen beruflichen Schwerpunkt auf die Politik verlagerte. Er trat der Fatah bei, wo er zügig zum Berater Yassir Arafats aufstieg. Issam Sartawi war einer der Ersten, der als Mitglied des palästinensischen Nationalrats für eine Friedenspolitik mit Israel eintrat.
Um 1976/77 bemühte er sich zusammen mit Arie Lova Eliav und anderen Mitgliedern des Israelischen Rats für israelisch-palästinensischen Frieden um ein friedliches Ende des arabisch-israelischen Konflikts. Er führte auch die palästinensische Delegation im Londoner Seminar über die Palästinenserfrage an, wo auch eine israelische Delegation teilnahm.
Issam Sartawi stieß auf Grund seiner Dialogbereitschaft und der Annahme des Bruno Kreisky Preises im Jahre 1979 gemeinsam mit Arie Lova Eliav mehrfach auf Widerspruch. Er wurde besonders von radikalen Palästinensern heftig kritisiert und fiel 1983 in Albufeira, Portugal, einem Mordanschlag zum Opfer.
Durch die Verleihung des Bruno Kreisky Preises für Verdienste um die Menschenrechte an den palästinensischen Arzt und Politiker Issam Sartawi sollte die frühe friedliche Initiative für einen israelisch-palästinensischen Dialogs gefördert werden und öffentliche und mediale Unterstützung erhalten.
(Bruno Kreisky Archiv)