Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Erzbischof Miguel Obando y Bravo (Nicaragua)

Miguel Obando y Bravo wurde 1926 in La Libertad, Nicaragua, geboren. Er trat nach seiner Schulzeit in den Orden der Salesianer San Juan Boscos ein und studierte Philosophie, Katholische Theologie und Psychologie in El Salvador, Guatemala, Kolumbien und Venezuela.

Er war Erzbischof von Managua, Nicaragua, und wurde 1985 in den Kardinalsstand erhoben.
Die humanitären Interventionen Obando y Bravos als Vermittler zwischen der Regierung Nicaraguas und der Widerstandsbewegung prägten die Siebziger und Achziger Jahre. 1987 wurde er Präsident der Nationalen Versöhnungskommission der Republik Nicaragua, Comisión Nacional de Reconciliación de la Republica de Nicaragua, und fungierte abermals als Mittler zwischen Regierung und Friedensbewegung.
Er war Zeuge der Friedensgespräche mit der Regierung von Nicaragua und der nicaraguanischen Widerstandsbewegung am Sitz der UNO 1988. Seine vermittelnde Tätigkeit zugunsten des Friedens zog sich auch weiter durch die 1990er-Jahre und wurde durch zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen gewürdigt.

Gleichzeitig war Miguel Obando y Bravo in den letzten beiden Jahrzehnten mehrfach auf Grund seiner engen Zusammenarbeit mit der Politik in Korruptionsskandale verwickelt, was seine Stellung als Botschafter des Friedens, sowie seine moralische Integrität in Nicaragua und international schwächte.
Seine frühen Bemühungen um Dialog im Zeichen des Friedens wurden 1979 mit dem Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte gewürdigt.

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http://www.elpais.com/articulo/internacional/conversion/cardenal/Obando/Bravo/elpepuint/20091015elpepuint_1/Tes