Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Kardinal Raúl Silva Henríquez (Chile)

Raúl Silva Henríquez wurde 1907 in Talca, Chile, geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Katholischen Universität in Santiago de Chile. 1930 trat er in das Noviziat der Salesianer ein. In den darauffolgenden Jahren studierte er Theologie am Theologischen Institut der Salesianer in Turin, Italien, wo er promovierte. 1938 wurde er in Turin zum Priester geweiht. In den darauffolgenden Jahren arbeitete er als Dozent und leitete anschließend bis Mitte der 1960er-Jahre das Salesianer-Seminar. 1959 wurde Silva Henríquez zum Bischof von Valparaíso, Chile, 1961 zum Erzbischof von Santiago de Chile geweiht.

Raúl Silva Henríquez war Vize-Präsident der Caritas Chile und von Caritas Internationalis, sowie Präsident der Caritas Internationalis von 1962 bis 1965. 1983 legte er auf Grund seines fortgeschrittenen Alters seine kirchlichen Ämter als Erzbischof von Santiago de Chile nieder. Er verstarb im Jahr 1999.

Raúl Silva Henríquez war überzeugter Verfechter der Menschenrechte und scharfer Kritiker der Diktatur von Augusto Pinochet. Er war Mitbegründer des Ausschusses für den Frieden, des Comité por la Paz, das unter anderem politisch Verfolgten unter Pinochet Unterschlupf bot. 1975 wurde diese Organisation geschlossen und als Reaktion darauf die Vicaria de la Solidaridad geschaffen. Die humanitären Verdienste Raúl Silva Henríquez wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Human Rights Award 1971 des lateinamerikanischen Jüdischen Kongresses, des Congreso Judío Latinoamericano, sowie dem Menschenrechtspreis der Vereinten Nationen im Jahre 1978.

Mit Kardinal Raúl Silva Henríquez wurde bei der 1.Verleihung des Bruno Kreisky Preises für Verdienste um die Menschenrechte einer der führenden Verteidiger der Menschen- und Gewerkschaftsrechte gegen das Regime Pinochets geehrt.

Weitere Informationen:

http://www.cardenalsilva.cl
http://www.ucsh.cl/portada/site_cardenal/cardenal.html