Jean Goss wurde 1912 in Caluire-Et-Cuire, Frankreich, geboren. Mit fünfzehn trat er der Gewerkschaftsbewegung bei. 1939 wurde er eingezogen und diente als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende trat Jean Goss bald dem Internationalen Versöhnungsbund- International Fellowship of Reconciliation- IFOR- bei und heiratete im Jahr 1958 Hildegard Mayr. Zusammen bauten sie während des Kalten Krieges über den Eisernen Vorhang hinweg Kontakte mit Menschen in Osteuropa auf. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils setzten sich Jean Goss und seine Frau für die Aufnahme der Themen Abrüstung, Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit ein. Hildegard und Jean Goss-Mayr waren während der folgenden Jahrzehnten in fast vierzig Ländern aktiv, um Menschen in ihrem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit zu unterstützen. In den 1960er und 1970er-Jahren bauten sie die gewaltlose Befreiungsbewegung Servicio Paz y Justicia- SERPAJ – Dienst für Frieden und Gerechtigkeit- in Lateinamerika auf, deren Leitung der spätere Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel übernahm. Weiters weiteten sie ihr Engagement, zu einem großen Teil in Form von Seminaren über Gewaltlosigkeit und Spiritualität, auf den Nahen Osten und Afrika aus, auf Länder, die durch Gewalt und Krieg gezeichnet waren. Anfang der 1980er-Jahre unterstützten sie die Befreiungsbewegung auf den Philippinen und trugen damit wesentlich zum Erfolg des gewaltfreien Widerstandes gegen die Diktatur von Ferdinand Marcos bei.
John Goss starb 1991 in Paris. Sein Einsatz für Gewaltlosigkeit und Frieden wurde unter anderem 1976 mit dem spanischen Friedenspreis Xirinax (Pax Christi Spanien), 1979 mit dem Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte, dem Teacher for Peace Award (Pax Christi USA, 1986), sowie 1990 mit dem spanischen Premio Justicia Y Paz a los valores humanos ausgezeichnet.
Inhalt/ Weitere Informationen:
http://www.jeangoss.net/bibliographie1.html
http://www.versoehnungsbund.at