Kim Dae Jung wurde 1925 in Südkorea geboren. Er begann seine politische Laufbahn 1954 und wurde 1961 in die Nationalversammlung gewählt, die sich allerdings nur drei Tage später aufgrund des von Park Chung Hee angeführten Militärputsches auflöste. Zwei Jahre später wurde Kim Dae-Jung zum zweiten Mal in die Nationalversammlung aufgenommen und begann in seiner Partei mehr und mehr in den Vordergrund zu treten. 1965 wurde er Sprecher der Demokratischen Partei und wurde im darauffolgenden Jahr zum Vorsitzenden des Policy Planning Committees, das parteipolitische Richtlinien festlegt. 1971 wurde er der Präsidentschaftskandidat der New Democratic Party und trat gegen den allmächtigen Amtsinhaber Park Chung Hee an. Trotz illegaler Wahlmanipulationen von Seiten der regierenden Partei wurden Kim Dae Jung 46 Prozent der abgegebenen Stimmen zugesprochen. In den folgenden Jahren radikalisierte sich die Politik Park Chung Hees; er verhängte das Kriegsrecht, verbot alle politischen Aktivitäten und reformierte die Verfassung, sodass er auf Lebenszeit als Präsident amtieren konnte. Kim Dae Jungs energisches Auftreten als Führer der demokratischen Opposition und sein Widerstand gegen das Regime führten immer wieder zu seiner Inhaftierung und er wurde mehrfach Opfer von politisch motivierten Attentaten. Trotz allem gelang es ihm, unter anderem mit der Independence Day Declaration for Democratization eine Welle von Demonstrationen für ein demokratisches System in Korea auszulösen. Nachdem Park Chung Hee 1979 ermordet wurde, war das Land monatelang von politischen Unruhen gezeichnet. Kim Dae Jung wurde abermals inhaftiert und 1980 zum Tode verurteilt. Zwei Jahre später wurde seine Haftstrafe ausgesetzt und ihm wurde die Ausreise in die USA ermöglicht. 1985 kehrte er aus dem Exil zurück und stärkte damit die Pro Demokratie-Bewegung. 1987 wurden alle Vorwürfe gegen Kim Dae Jung fallengelassen. Nach der Demokratisierung Südkoreas wurde er im Jahre 1997 zum Präsidenten gewählt, was den ersten Wechsel der Regierungspartei in der modernen Geschichte Koreas darstellt.
Präsident Kim Dae-Jungs Vision für das koreanische Volk bewegte ihn zu einer Politik der Annäherung gegenüber Nordkorea. Er und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-il unterzeichneten im Jahre 2000 eine gemeinsame Erklärung, die die Weichen für eine bessere Zukunft für alle Koreaner stellen sollte. 2003 legte Kim Dae Jung sein Amt als Präsident nieder und zog sich aus dem politischen Leben zurück. Er ist 2009 in Seoul gestorben.
Mit Kim Dae Jung wurde 1981 eine der führenden Personen der demokratischen Bewegung Südkoreas mit dem Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet. In seiner Person wird die Hoffnung auf Wahrung der Menschenrechte, Gerechtigkeit und Demokratie in Korea verkörpert. Für seine Politik des Ausgleichs und der Annäherung mit Nordkorea erhielt Kim DaeJung 2000 den Friedensnobelpreis.
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