Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Raymonda Tawil (Palästina)

Raymonda Hawa-Tawil ist eine palästinensische Schriftstellerin und Journalistin, die 1940 in Akko, damals Palästina, heute Israel, geboren wurde. Auf Grund ihres persönlichen Unabhängigkeitsstrebens und ihrer politischen Aktivität wurde sie auch „Die Löwin von Nablus“ genannt. Im Jahr 1978 eröffnete Raymonda Hawa-Tawil eine palästinensische Nachrichtenagentur in Jerusalem, die die Zeitschrift Al Awda -Die Rückkehr- veröffentlichte. In ihrem politischen Engagement und ihrer beruflichen Tätigkeit als palästinensische Journalistin tritt sie für den Befreiungskampf der Palästinenser ein und fördert die Emanzipationsbestrebungen der arabischen Frauen. Wegen ihrer Aktivität als Journalistin war sie für mehrere Monate durch die israelische Besatzung unter Hausarrest gestellt und auch mehrmals in Haft genommen worden. Sie wurde allerdings auf Intervention von Jean Paul Satre und Nahum Goldmann, Präsident des zionistischen Weltkongresses, freigelassen. Diese und andere Erfahrungen wurden von ihr in ihrem Buch Mein Gefängnis hat viele Mauern verarbeitet, das Ende der 1970er-Jahre veröffentlicht wurde.

Raymonda Tawil gilt als gemäßigte Nationalistin und wurde von den israelischen Behörden mehrfach wegen ihrer Arbeit unter Druck gesetzt. Ihre Tochter Suha war Ehefrau Yassir Arafats.
Raymonda Tawils Engagement und ihre Suche nach Dialog und Versöhnung zwischen den Völkern wurde 1981 mit dem Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte gewürdigt.

Weitere Informationen:
http://www.focus.de/politik/ausland/arafats-frau-suha_aid_88269.html