Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Rosa Jochmann (Österreich)

Rosa Jochmannn wurde 1901 in Wien geboren. Sie begann früh ihr politisches Interesse auszuleben und nahm an Demonstrationen und Versammlungen teil. 1926 wurde sie Sekretärin in der Chemiearbeitergewerkschaft, 1932 Zentralsekretärin der Sozialistischen Frauen Österreichs und ein Jahr später wurde sie in den Bundesvorstand der sozialdemokratischen Arbeiterpartei gewählt. Nach dem Februar 1934 schloss sich Rosa Jochmann den Revolutionären Sozialisten an und wurde 1935 wegen Verbreitung illegaler Schriften zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 1939 wurde sie abermals verhaftet und 1940 in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt, wo sie zur Vermittlungsinstanz zwischen Lagerleitung und Häftlingen wurde.

1945 kehrt Rosa Jochmann nach Wien zurück. Sie nahm in den darauffolgenden Jahrzehnten eine wichtige Funktion für das Selbstbild der Sozialdemokratischen Partei ein. Weiters ist sie eine Schlüsselfigur in der Auseinandersetzung um die Vergangenheit Kurt Waldheims und für die wissenschaftliche und publizistische Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Rosa Jochmann war bis 1967 Mitglied des Parteivorstandes, 1959 bis 1967 Stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, sowie Abgeordnete des Nationalrats. 1967 zog sie sich aus allen offiziellen Funktionen zurück.

Ihr ganzes Leben stand im Zeichen des Kampfes für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Selbst jahrelang inhaftiert, wurde sie zur unermüdlichen Mahnerin gegen Faschismus und politische Unterdrückung, sowie zur Widerstandskämpferin gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Rosa Jochmann ist 1994 in Wien gestorben.

Rosa Jochmann war Ehrenbürgerin der Stadt Wien und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem 1981 mit dem Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte, ausgezeichnet.

Inhalt/ Weitere Informationen:
http://www.univie.ac.at/biografiA/daten/text/bio/jochmann.htm
http://www.dasrotewien.at/page.php?P=11553