Hinweis: Der folgende Beitrag ist noch zu Lebzeiten des Preisträgers entstanden. Nelson Mandela ist am 5. Dezember 2013 in Johannesburg verstorben.
Nelson Rolihlahla Mandela wurde 1918 in Transkei, Südafrika, geboren. Er studierte Rechtswissenschaften am University College von Fort Hare und der Universität von Witwatersrand, Südafrika. Er trat dem African National Congress (ANC) im Jahr 1944 bei und verschrieb sich so dem Widerstand gegen die regierende Partei und das Apartheid-System. Er wurde Ende der 1950er-Jahre des Hochverrats angeklagt, nach einem Prozess 1961 vorerst freigesprochen.
Nach dem Verbot des ANC im Jahr 1960 argumentierte Nelson Mandela für die Einrichtung eines militärischen Flügels innerhalb des African National Congress, was die Umkhonto we Sizwe, Zulu für Speer der Nation, ins Leben rief. Mandela wurde 1962 verhaftet und zu fünf Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Die Gerichtsverhandlung von 1963 rückte Nelson Mandela in das Licht internationaler Medien und der Öffentlichkeit. Der südafrikanische Rechtsanwalt und Politiker wurde wegen seiner politischen Aktivitäten und seines Kampfes um die Gleichberechtigung erst zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe und später zu lebenslanger Haft verurteilt. Er war von 1964 bis 1982 auf Robben Island vor Kapstadt, danach in dem nahegelegenen Pollsmoor-Gefängnis auf dem Festland inhaftiert.
In den Jahren seines Freiheitsentzugs nahm das Ansehen Nelson Mandelas stetig zu. Er wurde weithin als eine der bedeutendsten politischen Figuren Südafrika anerkannt und wurde zu einem mächtigen Symbol des Widerstandes und der Stärke der Anti-Apartheid Bewegung. Er weigerte sich konsequent, seine politische Position für einen Kompromiss aufzugeben, um seine Freiheit wiederzuerlangen. Erst im Jahr 1990 wurde Nelson Mandela aus der Haft entlassen und widmete sich sofort wieder seinem Lebenswerk und der Verwirklichung der Ziele, die er sich bereits vierzig Jahre zuvor gesteckt hatte. Im Jahr 1991, im Rahmen der ersten nationalen Konferenz des ANC innerhalb Südafrikas, seit dieser 1960 verboten worden war, wurde Mandela zum Präsident des African National Congress und schließlich im Jahre 1994 zum ersten Präsidenten eines gleichheitsorientierten, demokratischen Südafrikas gewählt. Nach Beendigung einer fünfjährigen Präsidentschaftsperiode 1999 begann Nelson Mandela sich für eine Vielzahl von Menschenrechtsorganisationen zu engagieren.
Nach dem Jawaharlal Nehru Award for International Understanding 1980 war die Auszeichnung mit dem Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte 1981 der zweite internationale Preis für den afrikanischen Freiheitskämpfer. Nelson Mandela konnte den Preis nicht selbst entgegen nehmen und auch seine Familie erhielt Preis und Preisgeld nur über verdeckte Kanäle. 1993 erhielt Nelson Mandela gemeinsam mit Frederik Willem de Klerk den Friedensnobelpreis für die Politik des friedlichen Wandels in Südafrika.
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