Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Prälat Dr. Leopold Ungar (Österreich)

Prälat Dr. Leopold Ungar wurde 1912 als Sohn einer großbürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamilie in Wiener Neustadt geboren. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften. Nach seiner Promotion zum Doctor juris ließ er sich 1935 taufen und trat in das Wiener Priesterseminar ein. 1938 musste er aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach Frankreich emigrieren, wo er 1939 zum Priester geweiht wurde. Im Jahr 1947 kehrte er nach Österreich zurück, wo er sich um die Hunger und Not leidenden Kinder im Nachkriegs-Wien verdient machte, indem er für sie Auslandsaufenthalte in Holland, Belgien und Spanien organisierte.

1950 wurde er Leiter der Caritas Wien, von 1964 bis 1991 war er auch Präsident der Caritas in Österreich.

Prälat Dr. Leopold Ungar hat sich im Laufe der Jahrzehnte durch seine humanitäre Arbeit, durch seinen persönlichen Einsatz und die unzähligen Hilfsaktionen, der von ihm geleiteten Caritas große Verdienste und Anerkennung erworben. In den vielen Jahren seiner Tätigkeit baute er die Caritas von der „Tee- und Suppenküche für Arme“ zu einem Konzern der Nächstenliebe aus – mit einer Auslandshilfeabteilung ebenso wie mit Obdachlosenheimen und Flüchtlingsbetreuung (seit der Ungarn-Krise 1956).

Leopold Ungar starb im Alter von 79 Jahren am 30. April 1992 in Wien. Nach ihm wurde der der Prälat-Leopold-Ungar-Preis benannt, mit dem herausragendes soziales Engagement gewürdigt werden soll. Prälat Ungar hat mit seiner Persönlichkeit das positive Image der Caritas wesentlich geprägt und einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass diese karitative Einrichtung bis heute ein so hohes Ansehen in Österreich besitzt.

Weitere Informationen:
http://www.caritas-wien.at/ueber-uns/praelat-ungar-preis/praelat-leopold-ungar/