Bruno Kreisky Stiftung

für Verdienste um die Menschenrechte

Shulamit Aloni (Israel)

Hinweis: Der folgende Beitrag ist noch zu Lebzeiten der Preisträgerin entstanden. Shulamit Aloni ist am 24. Jänner 2014 in Kfar Shmaryahu verstorben.

Shulamit Aloni, Menschenrechtspolitikerin, Schriftstellerin und Politikerin, wurde 1928 in Tel Aviv geboren. Sie ist seit vielen Jahren eine aktive Friedens- und Bürgerrechtskämpferin in Israel und gilt als scharfe Kritikerin der israelischen Menschenrechtspolitik gegenüber den Palästinensern.

Ihr sozialistisch-zionistisches Bewusstsein übernahm sie von ihren Eltern und wurde schon früh politisch aktiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte Shulamit Aloni Rechtswissenschaften, um bald darauf als Rechtsanwältin ihre berufliche Laufbahn zu beginnen. Im Jahre 1952 heiratete sie Reuven Aloni, 1959 trat sie der Partei Mapai bei und war zwischen 1965 und 1969 als Mitglied der Arbeiterpartei Abgeordnete der Knesset. Im Jahr 1973 gründete Aloni die Bürgerrechtsbewegung CRM, die eine Reform des Wahlrechts, die Trennung von Religion und Staat, sowie ein Grundgesetz zum Schutz der Menschenrechte propagierte. In dieser Position vertrat Shulamit Aloni von 1974 bis 1996 die Bürgerrechtsbewegung als Mitglied der Knesset in verschiedenen Ausschüssen. Sie diente kurz als Minister ohne Geschäftsbereich (Juni bis Oktober 1974). 1992 entstand aus aus der Zusammenführung der CRM, der Mapam (Vereinigte Arbeiterpartei) und der Shinui (Zentrumspartei) die Meretz Partei. 1992-1996 war Shulamit Aloni Ministerin für Kommunikation und Kunst, Wissenschaft und Technologie, bevor sie sich schließlich 1996 vollständig aus der Politik zurückzog.

Bis heute engagiert sich Shulamit Aloni für die Menschenrechte. Sie arbeitete als Kolumnistin für verschiedene Zeitungen, veröffentlichte Bücher über politische und rechtliche Themen, produzierte Radioprogramme über den Umgang mit Gesetzen und die Menschenrechte. Während ihrer gesamten politischen Laufbahn setzte sie sich trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, die damit verbunden waren, stets für den Ausgleich zwischen Juden und Arabern ein und kann in ihren Bestrebungen, dieses Problem mit Toleranz und Verständnis zu lösen, auf wesentliche Erfolge zurückblicken. Mit der Zuerkennung des Bruno Kreisky Preises für Verdienste um die Menschenrechte 1984 sollten ihre Projekte moralisch unterstützt werden.
Shulamit Aloni ist Trägerin des Israel-Preises. 1998 erhielt sie den Emil Grünzweig Menschenrechtspreis für ihr Lebenswerk.
Weitere Informationen:

http://www.mfa.gov.il/MFA