Bei der 3. Preisverleihung am 23. November 1984 im Wiener Palais Schwarzenberg wurden nicht weniger als vierzehn Institutionen und Persönlichkeiten ausgezeichnet.
Mehrere Auszeichnungen wurden an Personen und Institutionen aus Latein- und Mittelamerika vergeben. Der brasilianische Arbe ter- und Gewerkschaftsführer Luiz Inácio Lula da Silva, der spätere Staatspräsident Brasiliens, wurde für seine mutige Arbeit unter der brasilianischen Militärdiktatur geehrt. Vicaría de la Solidaridad hat sich durch die Arbeit zur Unterstützung der politischen Gefangenen und ihrer Familien in Chile verdient gemacht. Nicht nur juristische Beratung, sondern auch materielle Hilfe für die oft mittellosen Familien gehören zu den Diensten der Gruppe von katholischen Laien und Geistlichen. Dabei sind die Mitglieder der Gruppe selbst zum Ziel der Verfolgung durch die Diktatur geworden.
Aus Guatemala wurde die Menschenrechtsanwältin yolanda Urízar Martínez de Aguilar ausgezeichnet. Sie war von den guatemaltekischen Behörden 1983 verschleppt worden, nachdem bereits 1975 ihr Ehemann und ihr sieben Jahre alter Sohn ermordet und 1979 ihre 16-jährige Tochter verhaftet und gefoltert worden waren. Das österreichische Hilfskomitee für Nicaragua wurde für seine ambitionierte Aufbauarbeit in Nicaragua gewürdigt. Die 1983 ermordete salvadorianische Menschenrechtsanwältin Marianella García Villas wurde posthum ausgezeichnet.
Nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan und dem Beginn der Amtsperioden von Ronald Reagan in den USA und Margaret Thatcher in Großbritannien verschärfte sich der Kalte Krieg gefähr- lich und mündete in ein neuerliches Wettrüsten. Daher setzte die Bruno Kreisky Stiftung ein Zeichen der Unterstützung des friedlichen Dialoges zwischen Ost und West mit der Preisverleihung an die Union of Concerned Scientists (UCS), eine Gruppe international führender WissenschaftlerInnen, die sich für eine umfassende ökologische, soziale und friedliche Sicherheitspolitik einsetzt. Die Auzeichnung erhielt UCS für die konsequente Forderung nach nuklearer Abrüstung.
In diesem thematischen Zusammenhang erhielt auch der katholische Erzbischof von Seattle, Raymond G. Hunthausen, den Bruno Kreisky Preis für seinen Aufruf zur nuklearen Abrüstung.
Muzaffer Saraç, türkischer Gewerkschafter und Oppositionspol tiker, war in den 1970er und 1980er-Jahren schwersten Repressalien und Verfolgungen durch die türkischen Behörden ausgesetzt. Die Auszeichnung durch die Bruno Kreisky Stiftung sollte seine Arbeit für Menschenrechte und Demokratie unterstützen und Saraç vor weiteren Repressalien schützen.
Die österreichische Liga für Menschenrechte wurde 1926 als eine der 105 Mitgliedsorganisationen der Fédération International des Ligues des Droits de l‘ Homme (FIDH) mit Sitz in Paris gegründet. Den Preis erhielt die Liga für ihren überragenden Beitrag zur Verbreitung des Menschenrechtsbewusstseins in Österreich. Prälat Msgr. Leopold Ungar, langjähriger Leiter der Caritas, hat sich nicht nur große humanitäre Verdienste in Österreich und dem Ausland erworben, sondern ist auch konsequent für die Entwicklung und den Schutz der Menschenrechte eingetreten. Mit dem österreichischen Hilfskomitee für Nicaragua, der Gesellschaft der Freunde der Universität Tel Aviv in Österreich, der österreichischen Volkshilfe und Oswald Amstler werden weitere Institutionen und Perso- nen aus Österreich ausgezeichnet.
Mit Shulamit Aloni wurde eine Aktivistin des israelisch-palästinensischen Dialoges außerhalb des israelischen Mainstreams und spätere Ministerin gewürdigt.
Mit dem österreichischen Hilfskomitee für Nicaragua, der Gesellschaft der Freunde der Universität Tel Aviv in Österreich, der österreichischen Volkshilfe und Oswald Amstler werden weitere Institutionen und Personen in Österreich ausgezeichnet. Mit Shulamit Aloni wurde eine Aktivistin des israelisch-palästinensischen Dialoges außerhalb des israelischen Mainstream und spätere israelische Ministerin gewürdigt.