Tanja Petovar ist Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin aus dem ehemaligen Jugoslawien. Sie ist eine Anti-Kriegs-Aktivistin und hat als Menschenrechtsanwältin in vielen prominenten politischen Fällen gekämpft. Eines ihrer zentralen Anliegen ist die Verteidigung von Kosovo-Albanern, die wegen „Gegnerischer Propaganda und Konterrevolution“ angeklagt wurden.
Tanja Petovar arbeitete für die UN-Expertenkommission, um die Massenvergewaltigungen von muslimischen bosnischen Frauen während des Bürgerkriegs aufzuklären. Sie wurde mit der schwierigen Aufgabe betraut, diese Frauen in Bezug auf ihre Erfahrungen zu interviewen. Außerdem untersuchte sie das komplexe Thema der serbischen Einwanderung aus dem Kosovo. Die Kommission konzentrierte ihre Forschungsbemühungen auf die Ursachen der Auswanderung.
Sie ist auch Gründer sowohl des jugoslawischen Helsinki Komitees für Menschenrechte, wie auch des Zentrums der Anti-Kriegs-Bewegung in Belgrad. Diese Organisationen entstanden aufgrund von Protesten gegen die verschiedenen Kriegsgruppen, die ihre Versprechen eines Stillstandes gebrochen hatten. Neben der Aufrechterhaltung ihrer eigenen Organisationen, beteiligt sich Tanja Petovar auch häufig an der Arbeit anderer Menschenrechtsorganisationen und leitet Forschungsprojekte. Sie ist Mitglied des Trustlink Projekts und versucht durch dieses Programm die Beziehungen zwischen den Völkern des ehemaligen Jugoslawien zu verbessern bzw. neu zu erschaffen. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung arbeitete Tanja Petovar an einem Forschungsprojekt zu Menschenrechte in Zeiten des Wandels in Oslo.
Im Jahr 2002 wurde Tanja Petovar Projekt-Koordinator der Südosteuropa Demokratieförderungs Organisation, die auch als SEEDS (South East Europe Democracy Support) bekannt ist. Im Rahmen dieses Projekts wurden regionalen Umfragen in Osteuropa durchgeführt. Die Fragen waren auf die Einstellung der Bevölkerung gegenüber wirtschaftlichen, politischen und sozialen Fragen konzentriert und sollten zusätzlich die Meinung der Menschen über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Institutionen widerspiegeln. Letztlich hoffte Tanja Petovar auf den öffentlichen Diskurs in diesen Ländern Einfluss zu nehmen und Diskussionen über die Anliegen der Bürger zu initiieren.
„Retter der Nation?“ Dragovic-Soso, 2002
http://www.idea.int/europe_cis/balkans/see_survey.cfm